Du hast dich riesig darauf gefreut.
Bist top vorbereitet.
Hast alles bestens geplant.
Du stürmst in den Seminarraum. Verbreitest gute Laune. Brennst ein Feuerwerk an Fachwissen ab. Das deine Teilnehmer:innen echt weiterbringen würde.
Und du ernstest: inneres Gähnen.
Gepflegte Langweile.
Null Beteiligung.
In deiner Gruppe sitzen lauter grauen Mäuse.
Oder schlimmer: Da ist ein Alpha, der immer zeigen muss, dass er der Chef ist.
Oder die eine Frau ist dabei, die immer das "Dagegen"-Schild hochhält.
Ein Horror für jeden Business Trainer, jeder Dozentin und jeden, der Schulungen leitet.
Doch es gibt Rezepte für diese schwierigen Persönlichkeiten.
Viel Spaß beim Hören!
Alle Folgen des Podcast findest du hier.
Grüß dich! Du hörst die Folge 88 vom Podcast "Der Schwarzgurt-Effekt für dein Trainings-Business". Dem Podcast für Dozenten, Business Trainerinnen und Lehrer für Erwachsene, die in ihren Workshops, Seminaren und Trainings immer souverän mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen umgehen. Die heutige Folge trägt den Titel „Die Trainer-Werkzeugkiste: Konfliktlösungen für 3 herausfordernde Persönlichkeiten in Workshops, Trainings und Seminaren.“ Mein Name ist Axel Maluschka.
Du erfährst hier ganz nebenbei, welche schwierigen Persönlichkeiten dir in Workshops, Schulungen und Trainings immer wieder begegnen werden. Mit welchen Strategien du darauf reagieren kannst. Und was ich in meiner über 20-jährigen Praxis als Trainer erlebt habe.
Und wir starten wie immer mit etwas Musik.
[Musik]
Wir starten direkt mit der ersten Persönlichkeit, die ich "den Herrscher" nenne. Es geht darum, wie man mit dominanten Persönlichkeiten umgeht und sie in ihren Grenzen hält. Meistens handelt es sich um Männer, wie meine Erfahrung zeigt, die sich als Chef aufspielen, oder gegebenenfalls Frauen, die sich als Chefin präsentieren.
Oftmals übernehmen sie die Diskussionen oder monopolisieren sie. Das kann als Trainer oder Trainerin wirklich unangenehm sein, denn auch wenn du dich vielleicht nicht so fühlst, spielst du irgendwie die Rolle des Chefs oder der Chefin im Raum. Du bist der Moderator oder die Moderatorin, egal in welcher Rolle du dich siehst.
Im Folgenden werde ich dir drei Strategien vorstellen, wie du mit dem Herrscher oder der Herrscherin umgehen und sie in ihren Grenzen halten kannst.
Lass mich dir zunächst eine Geschichte aus meinem eigenen Trainerleben erzählen, bevor ich die erste Strategie benenne.
Einmal leitete ich einen Strategieworkshop für ein Unternehmen. Teilnehmer waren alle Abteilungsleiter, die Geschäftsführung und der Gründer des Unternehmens. Zu Beginn des Workshops unterbrach mich der Gründer und Geschäftsführer mehrmals. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, um die Anonymität zu wahren, aber er störte den Ablauf erheblich.
Irgendwann vor allen Anwesenden sagte ich: "Hört mal, ihr bezahlt mich dafür, dass ich heute hier gewissermaßen der Chef bin, dass ich die Veranstaltung leite. Nicht nur heute, sondern das ganze Wochenende über. Ich bitte euch alle darum, sich daran zu halten, wenn ich etwas sage, dann möchten wir das auch so umsetzen."
Natürlich stelle ich meine Autorität auch immer wieder zur Diskussion. Ich wollte klarstellen, dass ich für dieses Wochenende gewissermaßen über dem Geschäftsführer stehe, wenn ich es so ausdrücken darf.
Ich erinnere mich an eine Erfahrung aus meiner Studienzeit, bei der ich einen unkonventionellen Ansatz gewählt habe. Es war während eines Gruppenreferats in meinem Pädagogikstudium. Unsere Gruppe, bestehend aus drei Kommilitoninnen und mir, sollte ein Referat halten, und obwohl ich mich nicht mehr genau an das Thema erinnern kann, weiß ich, dass ich einen experimentellen Einstieg vorgeschlagen hatte.
Ich wollte nicht einfach ein langweiliges Referat wie üblich halten. Stattdessen verteilten wir sogar Zettel an die über 100 Studierenden im Vorlesungsraum, um sie am Anfang in ein kleines Spiel einzubeziehen. Dann begannen wir unser Referat und vermittelten das Wissen, das wir teilen wollten.
Plötzlich unterbrach uns die Professorin und sagte: "Entschuldigen Sie, aber ich glaube, Sie verirren sich hier." Ich antwortete selbstbewusst: "Nein, Frau Professor XY, wir verirren uns nicht. Vertrauen Sie mir, wir wissen genau, wo wir stehen und wohin wir wollen. Sie können sich gerne wieder setzen." Ein Raunen ging durch den Raum, aber die Professorin setzte sich wieder hin und sagte: "Hey, ich lasse mir nicht meine Show stehlen."
Ich habe schon immer gerne Vorträge gehalten, und am Ende haben wir, glaube ich, eine gute Note bekommen - vielleicht eine Eins oder eine Zwei. Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber der Vortrag lief ziemlich gut.
Ein weiteres Beispiel aus meiner Erfahrung im Karate verdeutlicht die Wichtigkeit von Respekt und Anpassung. Ich werde versuchen, die Geschichte so anonym wie möglich zu halten.
In unserem Karate-Dojo hatten wir ein ehemaliges Mitglied, das häufig übermäßige Härte, insbesondere gegenüber Anfängern, zeigte. Wir praktizieren das Training mit Kontakt, was bedeutet, dass es Schmerzen verursachen kann, wenn man getroffen wird. Dennoch ist es wichtig, sich immer an den Partner oder die Partnerin anzupassen, mit dem oder der man gerade trainiert. Dieses besagte Mitglied hielt sich jedoch nicht an diese Grundregel.
Kurz nach einer intensiven Diskussion mit diesem Mitglied, die von den Trainern und dem Vorstand geführt wurde, kam ein Fremder in unser Dojo, ein Schwarzgurt, der gerne mit uns trainieren wollte. Grundsätzlich begrüßen wir solche Interessenten immer herzlich. An diesem Tag jedoch führte dieser Gast eine Technik entgegen den Anweisungen des Trainers - zu dieser Zeit war ich der Trainer - auf äußerst gefährliche Weise aus. Er drehte sich zu mir um und sagte: "Hör mal, du, ich habe diese Technik seit 20 Jahren bei Meister so und so, Sensei XY, trainiert. Ich kann sie nicht anders ausführen." Ich antwortete bestimmt: "Wenn du diese Technik nicht anders ausführen kannst, dann verlasse bitte sofort das Dojo. Andernfalls beherrsche dich und führe die Technik so aus, wie ich es dir sage. Alles andere ist zu gefährlich." Der Gast blieb zwar, kehrte jedoch nie wieder zurück. Ehrlich gesagt war ich darüber nicht allzu traurig.
In der Tat lautet die erste Strategie: Als Trainerin oder Trainer setzt du klare Regeln und definierst die Rangfolge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dies bedeutet, dass du den Ton angibst, indem du betonst: "Ihr habt mich für dieses Event gebucht. Ich leite die Veranstaltung, also hört auf das, was ich sage." Es ist wichtig, das Ziel des Wochenendes deutlich zu kommunizieren. Letztendlich sollen die Menschen nicht dir untergeordnet sein, sondern dem gemeinsamen Ziel. Deine Rolle besteht darin, als Moderator oder Moderatorin sicherzustellen, dass dieses Ziel erreicht wird.
Eine weitere wichtige Komponente ist das Festlegen von klaren Diskussionsregeln. Wenn jemand dazu neigt, die Diskussion zu dominieren, kannst du Maßnahmen ergreifen, um dies zu regulieren. Zum Beispiel könntest du sagen: "Ab sofort führen wir eine Redezeit ein. Jeder hat maximal 60 oder 30 Sekunden Zeit, sich zu äußern. Dies erfordert Disziplin und Präzision in den Beiträgen." Alternativ könntest du festlegen, dass jeder nur alle drei Minuten sprechen darf. Solche Regeln kannst du als Leiterin oder Leiter der Veranstaltung definieren und durchsetzen.
Die zweite Strategie besteht darin, aktiv zuzuhören und auf Menschen einzugehen, die sich vielleicht alpha-mäßig präsentieren.
Es gibt sogar eine fortgeschrittene Variante dieser Strategie, die ich gerne anwende.
Ein Beispiel: Ich erinnere mich an eine Gruppe von sogenannten Rehabilitanten. Diese Menschen hatten bereits viele Jahre Berufserfahrung, manche sogar 20 oder 30 Jahre, als sie aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nicht mehr ausüben konnten. Die Rentenversicherung ermöglichte ihnen eine Umschulung in eine neue berufliche Richtung, die sie wieder ausüben konnten. In dieser Gruppe war ein Mann, bei dem man merkte, dass er früher Berufssoldat gewesen war. Er hatte sich für zwölf Jahre verpflichtet und trat auf wie ein Unteroffizier oder ähnliches. Ich hatte die Aufgabe, ihnen EDV-Training, wahrscheinlich in Excel oder Word, zu geben.
Nachdem ich einige Erklärungen abgegeben hatte, sagte er: "Herr Maluschka, kann ich kurz erzählen, wie Sie es besser erklären könnten?" Ich antwortete: "Natürlich, kommen Sie gerne an die Tafel und zeigen Sie es uns." Er ging zur Tafel, erstellte eine Zeichnung und erklärte, wie es seiner Meinung nach gemacht werden sollte. Ich lobte seine Initiative und betonte, dass ich als Trainer und Dozent immer bereit bin zu lernen. Trotzdem verwies ich den Großteil seiner Vorschläge, mit fachlicher Begründung, und erklärte, warum ich die Dinge anders unterrichten würde. Er war etwas verstimmt darüber, aber letztendlich hatte ich ihn ernst genommen und seine Vorschläge angehört. Gleichzeitig klärte ich jedoch deutlich, dass ich als Trainer für unsere Veranstaltung die Verantwortung trage.
Eine weitere Methode, die ich gerne anwende, ist die Einbindung solcher Menschen als Co-Trainer, sofern dies möglich ist. Dies stellt eine fortgeschrittene Strategie dar. Das bedeutet, wenn es Teilnehmer gibt, die in einem Fach besonders versiert sind - zum Beispiel Excel-Experten, die eigene Makros schreiben können und möglicherweise weiter fortgeschritten sind als ich -, dann lade ich sie einfach ein, als Co-Trainer mitzuwirken. Ich hole sie an die Tafel oder den Beamer, den Computer, und lasse sie die Konzepte erklären.
Durch diese Einbindung realisieren sie oft schnell, dass der Job des Trainers, der die Erklärungen liefern soll, doch nicht so einfach ist. Ich sammle auch dezent Feedback von der Gruppe ein. Wenn die ersten Anfragen aus der Gruppe kommen wie: "Herr Maluschka, könnten Sie das noch einmal erklären, bitte?" oder sogar: "Erklären Sie das bitte von Anfang an, Herr Maluschka," dann merken selbst die Alpha-Tier-Persönlichkeiten, dass die Aufgabe vorne am Beamer oder an der Tafel, wo auch immer man gerade steht, nicht so leicht ist.
Die dritte Strategie, die ich anwende, ist ein letzter Ausweg, wenn nichts anderes funktioniert. In solchen Fällen schicke ich die gesamte Gruppe in eine Pause und lade die Person, die stört und sich aufspielt, zu einem Einzelgespräch ein, um die Dinge klarzustellen.
In den letzten 20 Jahren musste ich diese Maßnahme zumindest einmal ergreifen. Normalerweise gelingt es mir, auch Alpha-Persönlichkeiten einzubeziehen und mitzunehmen. Doch es gab eine Situation, in der ich die Gruppe tatsächlich vor die Tür schicken musste, sei es für eine kurze Raucherpause oder etwas Ähnliches. Anschließend habe ich der betreffenden Person unmissverständlich klargemacht: "Hör mal, wenn du weiterhin störst, werde ich dich von dieser Veranstaltung ausschließen."
Dies ist der letzte Schritt, den ich ergreife, wenn es darum geht, mit Herrschern und Alpha-Tieren umzugehen.
Nun werfen wir einen Blick auf die andere Persönlichkeit - das genaue Gegenteil des Herrschers: die graue Maus, eine passive Persönlichkeit. Wie kannst du diese ermutigen, sich zu beteiligen? Was kannst du tun, um ihre Aktivität zu steigern?
Die graue Maus ist jemand, der sich selten äußert, wenig sagt und eher im Hintergrund bleibt. Dennoch möchtest du auch diese Menschen mitnehmen und dazu ermutigen, sich zu beteiligen und die Gruppe oder das Training zu bereichern.
Die erste Strategie besteht darin, möglichst viele offene Fragen zu stellen oder diese Menschen direkt anzusprechen. Ich erinnere mich an ein Erlebnis, bei dem ich Schulungen für Rechtsanwaltsgehilfinnen durchführte, die auch an einer EDV-Schulung teilnahmen, in der wir über Word, Excel und vielleicht auch Outlook sprachen. Unter den Teilnehmerinnen war eine, bei der ich sofort bemerkte, dass sie ein Profi war. Es schien, als würde sie ihre Zeit dort einfach absitzen, weil die Inhalte für sie nicht so anspruchsvoll waren wie ihre eigenen Fähigkeiten. Dennoch schwieg sie und hielt sich zurück.
In solchen Situationen sprach ich sie häufiger direkt an und bezog sie aktiv ein. Ich fragte sie, wie sie die Dinge machen würde. Diese Herangehensweise erwies sich als äußerst sinnvoll. Denn sobald man solchen Personen offene Fragen stellt, halten die meisten es irgendwann nicht mehr aus und antworten auf die Fragen. Dadurch können sie tatsächlich dazu beitragen, das Training zu bereichern.
Eine wichtige Strategie - Punkt Nummer zwei - ist, sicherzustellen, dass du die grauen Mäuse unbedingt für ihre Antworten lobst. Positive Verstärkung ist hier das Schlüsselwort. Zeige den Menschen, dass du ihre Beiträge schätzt, indem du sagst: "Ich fand das wirklich gut, was Sie gerade gesagt haben. Das bereichert die Gruppe." Genau so sehe ich das auch. Auf solche Antworten solltest du ermutigend reagieren und damit dazu beitragen, dass sich die passiven Teilnehmer aktiver am Training beteiligen.
Die dritte Strategie besteht darin, wenn du Menschen nicht dazu bringen kannst, sich zu motivieren oder zu beteiligen, Kleingruppen zu bilden. Du kannst Teams aus zwei oder drei Personen zusammenstellen, insbesondere im Bereich der EDV bietet sich dies an. Ich habe es immer wieder vorgezogen, Fortgeschrittene mit weniger erfahrenen Teilnehmern zusammenzubringen. Diese Gruppen haben sich gegenseitig bei Aufgaben unterstützt.
Auch heute wende ich diese Methode noch in meinem Unterricht an, insbesondere wenn es um Computertraining oder digitale Fähigkeiten geht. Ich bilde Kleingruppen und lasse sie gemeinsam an Aufgaben arbeiten. Dabei mische ich mich gelegentlich ein oder greife ein, wenn ich merke, dass es in einer Gruppe nicht so gut läuft. Generell habe ich ein Gespür dafür entwickelt, welche Gruppen gut zusammenarbeiten werden.
Es ist generell ratsam, Gruppenarbeit in Schulungen und Trainings zu integrieren. Eine zusätzliche Anmerkung: Wenn du mehrere Alpha-Persönlichkeiten in deiner großen Gruppe oder in deinem Trainingsteam hast, kann es interessant sein, sie zusammen in eine Kleingruppe zu setzen und sehen, wie sie miteinander interagieren. Dies kann sowohl für dich als Trainerin oder Trainer als auch für die Alpha-Personen eine spannende Erfahrung sein.
Der dritte Persönlichkeitstyp, den wir heute betrachten, ist der "Dagegen-Typ". Hierbei geht es darum, konfrontative Persönlichkeiten in den Griff zu bekommen, denn dieser Typ ist immer dagegen, oft aus Prinzip. Er neigt dazu, zu stänkern und ist häufig unzufrieden. Früher oder später musst du darauf reagieren, da dieser Typ deine Veranstaltung beeinträchtigen kann.
Generell gilt, wie ich bereits letzte Woche erwähnte, dass Störungen Priorität haben, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Wenn das gesamte Training jedoch in Gefahr ist, kann ich nicht immer auf Störungen eingehen, da dies das Trainingsziel oder das Ziel der Veranstaltung gefährden würde. In solchen Fällen müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Die erste Strategie oder der erste Schritt besteht darin, auf jeden Fall ruhig zu bleiben. Der Dagegen-Typ und Störenfriede sind meiner Erfahrung nach häufig Männer, die letztendlich darauf aus sind, dich zu reizen. Sie möchten, dass du die Kontrolle verlierst und emotional reagierst.
Wenn du jedoch ruhig bleibst, wirkst du souverän. Du kannst immer noch deine aktuelle innere Stimmung ausdrücken, aber in kontrollierter Weise. Du könntest zum Beispiel im Konjunktiv sprechen und sagen: "Ich könnte jetzt wirklich aus der Haut fahren, nachdem sie versucht haben, mich hier vor allen Leuten zu beleidigen." Oder "Ich hätte jetzt jedes Recht, sie zurechtzuweisen. Die meisten Trainerinnen und Trainer würden jetzt laut werden und sie richtig zusammenstauchen." Ähnliche Formulierungen zeigen Souveränität, ohne deine eigenen Gefühle zu unterdrücken. Du zeigst, dass du innerlich aufgewühlt bist, aber du lässt es nicht unkontrolliert heraus. Dies ist eine äußerst wichtige Empfehlung.
Lass dich nicht reizen und versuche, die Beherrschung zu behalten, auch wenn es manchmal sehr schwer sein kann.
Die zweite Strategie oder der zweite Schritt besteht darin, Fragen zu stellen und die Motive der Person, die immer dagegen ist, zu ergründen. Du könntest Fragen stellen wie: "Warum versuchen Sie jetzt gerade, mich anzugreifen?" oder wenn jemand in der Gruppe versucht, jemanden zu beleidigen: "Warum versuchen Sie XY zu beleidigen?" Fordere eine ehrliche Antwort ein.
Wie ich bereits letzte Woche erwähnte, versuche, das Motiv hinter dem Angriff oder der Konfrontation zu erkennen, und zeige Mitgefühl. Hierbei geht es nicht um negatives Mitgefühl im Sinne von jemandem, der gestorben ist, sondern darum zu zeigen, dass du die negativen Gefühle der Person nachempfinden kannst. Oftmals wollen Menschen einfach, dass ihre negativen Gefühle wahrgenommen und verstanden werden, und weil das oft nicht geschieht, werden sie konfrontativ.
Fordere dann jedoch eine gemeinsame Lösung ein, wie es eine generelle Empfehlung für Konfliktsituationen ist. Eine Regel aus meinem System für Konflikte in Teams aus dem Osu!-Team-System lautet: "Sei weich im Weg und hart im Ziel." Dieses Konzept basiert auch ein wenig auf dem Karate, wo wir flexibel sind, um ein Ziel zu erreichen, aber wenn es um das eigentliche Ziel geht, zeigen wir die erforderliche Entschlossenheit.
"Weich im Weg" bedeutet, dass du flexibel bei der Herangehensweise an das Ziel bist, während "hart im Ziel" bedeutet, dass dein tatsächliches Ziel nicht verhandelbar ist.
Lassen Sie mich Ihnen einige Beispiele geben, wie ich in der Praxis mit konfrontativen Persönlichkeiten umgegangen bin. In einer Schulung für Langzeitarbeitslose gab es einen jungen Mann, der intelligent und rhetorisch versiert war, aber ständig nörgelte und mich angriff, sogar versuchte, mich zu beleidigen. Ich reagierte immer ruhig und fragte ihn: "Was wollen Sie wirklich?" Dabei war ich flexibel in meiner Herangehensweise, aber mein Ziel war klar: eine gute Schulung für möglichst viele Teilnehmer. Davon ließ ich mich nicht abbringen. Die anderen Teilnehmer wunderten sich, wie ich so ruhig bleiben konnte, und wir behandelten sogar das Thema Konfliktbewältigung und Selbstbeherrschung.
In einer Excel-Schulung für Führungskräfte in einem Unternehmen wurde ich ebenfalls herausgefordert. Ich habe eine Dame gefragt, warum sie so übereifrig war. Es stellte sich heraus, dass sie private Probleme hatte und sich entschuldigen wollte. So konnte ich die Situation entschärfen.
Auch an der Hochschule, wenn Studierende den Unterricht stören, quatschen oder sich einmischen, sage ich ihnen: "Wenn es Ihnen hier nicht gefällt, müssen Sie nicht an meiner Veranstaltung teilnehmen. Die Teilnehmerliste ist bereits ausgefüllt. Sie können jederzeit gehen, ich bin nicht nachtragend." Meistens beruhigen sie sich oder stänkern nicht mehr.
In diesen Beispielen habe ich Geduld und Empathie gezeigt, um Konfrontationen erfolgreich zu bewältigen.
Die dritte Strategie im Umgang mit konfrontativen Persönlichkeiten besteht darin, eine Übung durchzuführen, bei der du nur positive Vorschläge bittest – nichts Negatives. Du kannst die Teilnehmer auffordern, positive Ideen zu präsentieren, und diese dann bewerten. Selbst von den "Dagegen"-Typen kannst du verlangen, positive Vorschläge zu machen, anstatt immer nur gegen etwas zu sein.
Du kannst die Übung auch würzen, indem du zuvor eine kleine Übung machst, bei der nur destruktive Vorschläge erlaubt sind – das Gegenteil von guten Ideen. In der Vergangenheit habe ich dies bei einem Strategie-Workshop mit einem Unternehmen angewendet. Wir verbrachten das ganze Wochenende damit, Ideen zu sammeln, wie die Firma innerhalb eines Jahres pleite gehen könnte. Die gesammelten Ideen hängten wir an die Metaplan-Wand, und wir arbeiteten das ganze Wochenende mit den gegenteiligen Ideen. Dies führte zu einem großartigen Workshop, und das Unternehmen florierte danach richtig. Damit wird positives Denken gefördert und konstruktive Ansätze werden gestärkt.
In dieser Episode habe ich verschiedene Strategien für den Umgang mit unterschiedlichen Persönlichkeitstypen vorgestellt. Wenn du die Transkripte dieser Episode und aller anderen Episoden lesen möchtest, findest du sie auf Maluschka.com/088 für die 88. Episode.
Ich habe begonnen, Künstliche Intelligenz, genauer gesagt HappyScribe und ChatGPT, für die Erstellung meiner Transkripte zu nutzen. Ich würde gerne wissen, wie du die Qualität dieser Transkripte findest. Sollte ich weiterhin Transkriptionen von Menschen erstellen lassen oder gefällt dir das Ergebnis der KI-basierten Transkriptionen?
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Das Transkript habe ich mit den KI von Happyscribe und ChatGPT erstellt.
Bild: engin akyurt / Unsplash
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