Die Zukunft der Arbeit
ist solo und agil

VON Axel Maluschka
08. Oktober 2021

Diese Folge ist etwas besonderes. Sie ist die erste Folge unter neuem Namen. 

So erzähle ich im ersten Teil ein wenig über meine Beweggründe für den ReBrand. Für den neuen Namen und die leicht veränderte Ausrichtung.

Und dann geht's ans Thema der Überschrift: Die Zukunft der Arbeit.

Heute erfährst du:

  • Warum der Podcast einen neuen Namen bekommt.
  • Wer in Zukunft besonders profitiert vom Zuhören.
  • Was meine Mission dabei ist.
  • Wie und warum früher Teams und Hierarchien entstanden sind.
  • Warum wir immer noch weitgehend wie früher arbeiten.
  • Wie sich unsere Form des Arbeitens ändern wird.

Viel Spaß beim Hören!

Shownotes


Alle Folgen des Podcast findest du hier.


Transkript

Grüß dich! Du hörst die Folge 51 vom Podcast "Der Schwarzgurt-Effekt für dein Business". Sie trägt den Titel "Die Zukunft der Arbeit ist solo und agil". Mein Name ist Axel Maluschka.

Du erfährst hier ganz nebenbei, warum mich ein sogenanntes Rebrand meines Podcasts vorgenommen habe. Also warum hat das Ding einen neuen Titel? Und vor allen Dingen ein neues Cover. Schau dir das mal an. Und wenn es dir gefällt, kannst du mir gern schreiben. Warum hat es eine neue Titelmusik, die du gleich hören wirst?

Also ich werde darüber sprechen, warum ich Änderung vorgenommen habe. Du erfährst aber auch, wie meiner Meinung nach die Zukunft der Arbeit aussieht. Und wie ich darauf komme. Und was hat das mit dem Podcast und vor allen Dingen mit dir zu tun?

Bevor wir damit starten, zunächst einmal Musik. Und zwar die Neue.

[Musik]

Jedes Mal, wenn ich meine neue Musik höre, krieg ich richtig viel Energie und Kraft. Mir gefällt diese neue Musik richtig gut. Nicht nur, weil sie etwas Asiatisches hat, sondern weil sie auch ganz kraftvoll und trotzdem irgendwie in gewisser Weise ruhig ist. Als ich den Track gefunden habe, war ich richtig happy. Du kannst mir gerne mal schreiben, wie du die neue Musik findest. Am besten als Kommentar in den Shownotes unter der hiesigen Folge.

Der Schwarzgurt-Effekt für dein Business – Warum der neue Titel?

Warum habe ich ein Rebranding vorgenommen? Warum heißt der Podcast jetzt anders?

Der Titel geht mir noch nicht ganz so leicht über die Lippen wie "Konflikt-Power aufs Ohr". Ich meine, das habe ich ja nun 50 Mal gesagt und von daher werde ich mich an den neuen Titel auch erstmal noch ein bisschen gewöhnen müssen.

Und um die Frage zu beantworten, fange ich mal damit an, warum ich damals überhaupt mit Konflikt-Power angefangen habe.

Ich hatte mein ursprüngliches Business Konflikt-Power genannt, weil ich sehr stark von mir und meine Biografie ausgegangen war. Das heißt, ich habe gesucht nach dem, was mich einerseits interessiert, aber auch dort, wo ich als Experte wahrgenommen werde.

Und klar, also auch 2016, da war ich schon etwas länger Schwarzgurt im Karate. Und für mich hieß es: Karate ist so etwas wie Konflikte. Und so bin ich auf das Thema Konfliktkultur, Konfliktkommunikation gestoßen.

Klar, Kommunikation habe ich auch schon häufiger unterrichtet. Das ist eines meiner Steckenpferde. Und ich habe auch wahrgenommen, dass in dem Bereich unglaublich viel zu lernen ist. Wir kommunizieren jeden Tag, aber die wenigsten machen es wirklich gut. Und das hat sich in meinen Augen eher noch verschlechtert. Also wenn ich beobachte, dass unsere Gesellschaft immer mehr polarisiert wird. Es gibt immer mehr Gruppen, die sagen: "Entweder du bist meiner Meinung oder du bist mein Feind." Und das heißt, da gibt es mehr zu tun denn je.

Und dennoch habe ich mich auf eine spezielle Zielgruppe fokussiert, mit meinem gesamten Angebot.

Meine Zielgruppe sind Einzelunternehmer. Meine Zielgruppe sind die Solopreneure. Meine Zielgruppe sind die Freelancer und die Selbständigen.

Früher bei Konflikt-Power war es eher so, dass ich mich zwar hauptsächlich an Unternehmer gewendet habe. Das kannst du auch in meiner alten Pilotfolge noch hören. Da habe ich das auch gesagt. Und natürlich auch an Business Teams bzw. an Teams im Allgemeinen. Ich habe auch in den letzten fünf Jahren verschiedene Teams geschult. Habe also mit verschiedenen Teams zusammengearbeitet und auch im Bereich Kommunikation und Konfliktkultur einiges getan.

Und dennoch möchte ich jetzt eher dich als Einzelunternehmer unterstützen. Trotzdem glaube ich, dass auch wenn du noch kein Selbständiger sein soll, noch kein Einzelunternehmer, einiges Interessantes für dich hier im Podcast dabei sein dürfte.

Vor allen Dingen natürlich in den ersten 50 Folgen. Meine neue Zielgruppe sind Einzel-Unternehmer, Solopreneure und Selbständige.

Ich gebe zu, um mich darauf zu fokussieren, brauchte ich eine ganze Menge Mut. Es war eine mutige Entscheidung. Und damit will ich dich auch als allererstes einmal inspirieren oder ermutigen, selber diesen Mut aufzubringen.

Ich kenne sehr, sehr viele Kollegen, auch einige, die echt erfolgreich unterwegs sind, die als Trainer arbeiten und dabei Tagessätze so zwischen na ich sage mal 1700 und 2500 Euro realisieren. Und diese Kolleginnen und Kollegen machen das mit allgemeinen Themen, sowas wie Organisationsentwicklung oder auch Kommunikation. Und sie haben sich nicht für mich zumindest nicht wahrnehmbar auf eine Zielgruppe spezialisiert. Und das bedeutet, dass sie immer noch mit einer Art Bauchladen unterwegs sind. Und dann oftmals das anbieten, was gerade nachgefragt wird. Und das ist auch völlig okay. Also ich meine, ich mache das selber auch immer noch. Ich werde mich allerdings immer mehr fokussieren und den Fokus verschieben. Nichtsdestotrotz möchte ich dich ermutigen, es mir gleichzutun.

Das Geheimnis erfolgreicher Selbständiger: Fokus auf die Zielgruppe

Und wenn du selbstständig bist oder wenn du mit dem Gedanken spielt, dich selbstständig zu machen, dann mach dir als erstes mal Gedanken darüber: Wo ist deine Zielgruppe und welches Problem deiner Zielgruppe löst du?

Da möchte ich dir auch noch eine Erkenntnis mit auf den Weg geben, die ich letztens hatte. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wo ich es gelesen habe, aber ich fand das richtig cool: das Thema Avatar oder Kundenavatar.

Ich weiß nicht, ob du es schon mal gehört hast. Ein Kundenavatar ist sozusagen dein persönlicher Lieblingskunde.

Vielen Coaches und Trainer zum Thema Selbstständigkeit oder Unternehmertum erzählen dir: Mach dir Gedanken, wer dein perfekter Kunde ist! Wer ist dein Lieblingskunde? Und dann sollst du diesen Kunden in allen Farben und Formen ausmalen.

Ich habe das auch schon öfters gemacht. Und ich habe Kunden beschrieben bis ins letzte Detail. So ähnlich wie damals, als ich meine Romane geschrieben habe. Da habe ich meine Charaktere exakt entwickelt. Ich habe mir überlegt:

  • Welches Alter?
  • Welcher Beruf?
  • Welche Ausbildung? Bis hin zur Lieblingsfarbe,
  • zur Form der Brille,
  • Frisur,
  • Wie viele Kinder? Wie heißen die Kinder?
  • Wie heißt die Frau? Wie heißt der Mann?

Und so weiter.

Alle Details habe ich beleuchtet. Allein der Kunde hat so nie zu mir gefunden.

Besser als der Kundenavatar

Und da fand ich dann eine Herangehensweise echt cool, von der ich letztens gelesen habe. Leider weiß ich nicht mehr wo. Da eine Selbständige geschrieben, sie habe einen Kundenavatar entwickelt. Und dann ist es wie bei mir passiert: dieser Kunde hat nie zu ihr gefunden. Und im Endeffekt hat sie es dann anders gemacht. Sie hat ganz einfach ihre Angebote platziert, die ersten Kunden sind zu ihr gekommen. Und ihre ersten Kunden waren dann sozusagen der Kundenavatar. Also die wirklichen, die lebenden Kunden.

Das heißt, mach dich nicht verrückt damit, dir zu überlegen, für wen du deine Angebote entwickelst. Für wen schreibst du dein Blog? Für wen machst du dein Podcast? Sondern die Kunden werden zu dir finden und dann weißt du, für wen du es machst. Und die Herangehensweise, die finde ich persönlich echt cool.

Neuer Titel, weil…

Warum ändere ich jetzt meinen Podcast? Ich habe es schon gesagt in der neuen Pilotfolge. Die kann ich dir nur ans Herz legen. Du findest sie unter Maluschka.com/000. Ich nehme deshalb die Änderung vor, weil ich es kann, hätte ich beinahe gesagt. Das stimmt zwar auch.

Aber vor allen Dingen ändere ich mein Thema leicht, weil es meiner Erfahrung entspricht. Weil ich seit 2003 als Selbständiger unterwegs bin. Weil ich praktisch in meinem Leben keinen Angestelltenvertrag unterschrieben habe. Ich war mal drei Monate angestellt, mit festem Gehalt und einen kleinen Provisionsanteil. Aber da hatten wir keinen Vertrag gemacht. Das heißt also tatsächlich, ich war mein Leben lang Selbstständiger.

So fühle ich mich. Und so bin ich.

Und auch alle Angebote von Firmen, die ich für ein Angestelltenleben bekommen habe – na egal, habe ich alle abgelehnt. Das hat meine Eltern sehr verärgert. Als sie dann sauer waren, habe ich einfach nichts mehr davon erzählt.

Ich kann sagen, dass ich im Grunde alle Erfahrungen eines Solounternehmers gemacht habe, auch die tiefsten Tiefen, die du dir vorstellen kannst. In Zukunft werde ich sicherlich mehr darüber berichten, und du kannst von diesen Erfahrungen profitieren.

Eine Erfahrung, die ich relativ häufig gemacht habe, als Selbstständiger und Einzelunternehmer, ist, dass wenn du noch keine hohen Tageshonorare erzielst oder keine gut laufenden skalierbaren Produkte hast, du relativ wenig Respekt bekommst. Du wirst fast schon bedauert angesehen, so nach dem Motto: "Ja, ja, du bist immer selbst und ständig am Arbeiten. Du hast nie Urlaub, nie Wochenende, usw." Auch ich habe diesen mangelnden Respekt erlebt, sowohl in meinem privaten Umfeld als auch von Auftraggebern und Kunden.

Meine Eltern, wie bereits erwähnt, stammen aus einer anderen Generation. Für sie stand Sicherheit immer an erster Stelle in ihrem Berufsleben. Aber auch seitens der Auftraggeber und Kunden wurde dieser Mangel an Respekt deutlich. Deutschland ist ein Land, in dem Angestelltenverhältnisse bevorzugt werden, und Selbstständige und Einzelunternehmer werden oft vernachlässigt, was die Politik betrifft.

Respekt für Selbstständige

Man hat es besonders krass während der Corona-Pause gesehen. Ich hatte selbst fast vier Monate lang ein Berufsverbot im letzten Jahr. Das, was mir die Politik als Ausgleich für dieses staatliche Berufsverbot angeboten hat, war die Übernahme meiner Fixkosten, die nicht allzu hoch sind, und hier in NRW zusätzlich 2000 Euro für den Lebensunterhalt. Meine Krankenversicherung hat in dieser Zeit etwa genauso viel gekostet. Ich frage mich, wie die Politik sich das vorgestellt hat – wahrscheinlich haben sie gedacht, dass ich Rücklagen gebildet habe. Aber diese Rücklagen waren nicht für solche Situationen gedacht.

Politik, Auftraggeber, Kunden und das private Umfeld – überall sollten mehr Respekt für die Art, wie wir Geld verdienen, vorhanden sein.

In meiner neuen Pilotfolge habe ich bereits gesagt, dass meine Mission darin besteht, Solopreneure zu stärken. Dies geschieht sowohl direkt durch das Geben von Tipps und Empfehlungen als auch durch die Stärkung der gesellschaftlichen Stellung unserer Arbeitsweise und unserer Einkommensquelle. Mein Ziel ist es, für uns eine Lobby in diesem Land zu schaffen.

Letztendlich möchte ich sicherstellen, dass wir uns gegen jegliche Form von respektloser Gewalt zur Wehr setzen können, die wir alle hier hin und wieder erleben. Wir sollten Konflikten präventiv begegnen, indem wir von Anfang an den Respekt und das Ansehen für uns und unser Business erhalten, die wir verdienen.

Die Zukunft der Arbeit: Ein Blick in die Vergangenheit

Jetzt fragst du dich vielleicht gerade: Mann, wann kommt denn der Kerl endlich mal zum Thema, dem Thema Zukunft der Arbeit? Warum ich glaube, dass die Zukunft der Arbeit solo und agil ist, darüber wolltest du vielleicht etwas hören, und damit beschäftigen wir uns ab jetzt.

Bevor ich jedoch über die Zukunft spreche, werfen wir zunächst einen kurzen Blick in die Vergangenheit. Das bedeutet, wir betrachten, warum wir heute so arbeiten, wie wir arbeiten. Hierbei werde ich zwei Punkte genauer unter die Lupe nehmen.

Erstens:
Warum arbeiten wir in Teams?
Warum hat sich diese Arbeitsweise bewährt?

Das sind zwei Fragen, die wir uns stellen sollten.

Die zweite Frage, die wir uns anschauen werden, lautet: Warum haben wir Hierarchien? Warum gibt es in Organisationen eine festgelegte Rangordnung und Struktur?

Auch das ist eine interessante Frage, der wir auf den Grund gehen werden.

Das mit den Teams kann man beantworten, wenn man mal in die Vergangenheit schaut.

Die Evolution der Arbeitskraft: Von Muskelkraft zu Teams und der Dampfmaschine

Und zwar ist es so, dass wir bis zur Erfindung der Dampfmaschine schauen müssen – also bis ganz kurz danach. Ich habe meine Aufnahmen kurz unterbrochen und auf Wikipedia nachgeschaut. Dabei habe ich etwas Neues gelernt: James Watt war tatsächlich nicht der Erfinder der Dampfmaschine.

Er wird fälschlicherweise oft so genannt. Tatsächlich war er einfach derjenige, der die Dampfmaschine weiterentwickelt hat. Die erste praktische Anwendung der Dampfkraft wird Thomas Savery zugeschrieben. Ich hoffe, ich habe den Namen richtig ausgesprochen. Die Dampfpumpen, glaube ich, wurden erstmals im Jahr 1698 eingesetzt. Also gegen Ende des 17. Jahrhunderts hat die Dampfmaschine sozusagen die Muskelkraft abgelöst.

Bis dahin wurde jegliche Arbeit ausschließlich durch Muskelkraft, sei es von Menschen oder Tieren, erledigt. Hier liegt der Grund, warum Teams so sinnvoll waren. Ganz einfach: Zwei Menschen verfügten zusammen über mehr Muskelkraft als einer alleine, und zwei Pferde konnten eine Kutsche besser und schneller ziehen als ein einzelnes Pferd.

In diesem Sinne war der Einsatz von Teams natürlich sehr sinnvoll. Wenn Menschen gemeinsam in eine Richtung zogen oder schoben, konnte einfach mehr erreicht werden als wenn nur eine Person oder ein Tier arbeitete. Die Erfahrungen, die Menschen durch diese physische Arbeit sammelten, dienten dann auch als Vorbild für spätere Teambildung, selbst wenn jeder für sich arbeitete.

Aber alle arbeiteten in eine gemeinsame Richtung, wodurch das Team oder die Organisation mehr erreichen konnte als ein Einzelner, der alleine vor sich hinwerkelte oder wenn Menschen in verschiedene Richtungen gingen.

Und ich glaube, aus diesem Grund haben wir Teams gegründet.

Historisch gesehen hatten sie also ihre Berechtigung.

Die Entwicklung von Hierarchien: Warum und wie?

Dazu habe ich schon einmal eine Folge gemacht, die ich dir auch in den Shownotes verlinken werde. Es handelte sich um Folge 34 mit dem Titel "Hierarchie gleich Diktatur: Wie wir strukturelle Konflikte in Organisationen verhindern." Im Grunde genommen ist meine heutige Antwort jedoch recht einfach: Wir verhindern strukturelle Konflikte in Organisationen, indem wir keine Hierarchien aufbauen.

In der genannten Folge hatte ich bereits erläutert, warum Hierarchien notwendig wurden und wie sie historisch entstanden sind. Dies ist eng mit der Entwicklung menschlicher Sesshaftigkeit verbunden, als unsere Ansiedlungen zuerst zu Dörfern und dann zu Städten heranwuchsen. In dieser Zeit entstand der Bedarf nach Personen, die den Überblick darüber behielten, wer wem etwas schuldete und wem etwas gehörte. Dies führte schließlich zur Entstehung von Verwaltungsstrukturen und Hierarchien, um die benötigten Informationen zu organisieren. Dieser Rückblick führt uns von der Vergangenheit in die Gegenwart und wirft Fragen für die heutige Zeit auf.

Das deutsche Verhältnis zur Selbstständigkeit

Und da können wir uns als erstes die Frage stellen: Wie sieht es denn überhaupt in Deutschland aus, wenn wir mal das Ganze mit anderen Ländern vergleichen? Und wie kommt es dazu, dass selbständiges Arbeiten so schlecht behandelt wird, einerseits von der Politik, aber andererseits auch gesellschaftlich so einen schweren Stand in unserem Land hat?

Zuerst habe ich auf eine Statistik geschaut, wie es im internationalen Vergleich aussieht. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2019 vom Statistischen Bundesamt. Allerdings müssen wir berücksichtigen, wie sich die Zahlen im Zuge der Corona-Pandemie und ihren Maßnahmen tatsächlich entwickelt haben. In Deutschland hat sich die Zahl der Selbständigen dramatisch verringert, und wir werden wahrscheinlich auf den niedrigsten Stand der letzten 25 Jahre kommen.

In diesem Sinne kann man sagen, dass die Zahlen von 2019 sicherlich nicht mehr den aktuellen entsprechen.

Aber auch im Jahr 2019 können wir feststellen, dass Deutschland damals noch knapp über 10 Prozent der Erwerbstätigen selbstständig waren. Dies ist im europäischen Vergleich im Euroraum durchaus normal. Es gibt natürlich Länder wie Griechenland, die einen höheren Anteil an Selbständigen haben. Wenn wir jedoch ähnliche Länder wie Deutschland oder Skandinavien betrachten, schneiden wir immer noch recht gut ab.

Aber ist es wirklich besser, mehr Selbständige zu haben? Ich persönlich glaube es, aber ich weiß es natürlich nicht.

Warum haben die Deutschen also ein eher distanziertes Verhältnis zur Selbstständigkeit?

Zum Unternehmertum: Ich glaube, das liegt einerseits an unserer Erziehung, sei es in der Schule, an der Universität oder während der Ausbildung. Dort werden wir darauf ausgerichtet, möglichst gut in einem großen Getriebe zu funktionieren. Die beste Möglichkeit, das zu tun, besteht darin, Angestellter zu sein, da dies vermeintlich die größte Sicherheit bietet und von allen Seiten empfohlen wird.

Unser gesamtes Sozialsystem ist auf Angestellte ausgerichtet. Die beste Absicherung erhältst du, wenn du einen Job annimmst oder sogar den Beamtenstatus erreichst, was noch mehr Sicherheit bedeutet. Natürlich ist dieses System nicht unbedingt zukunftsfähig, wie sich spätestens im Rentenwesen zeigt. Zudem ist die herkömmliche Arbeitsweise nicht immer die beste, aber dazu komme ich gleich.

Warum bevorzugen so viele Menschen die Anstellung?

Für viele bedeuten die Kollegen den Großteil ihrer sozialen Kontakte. Wenn du jeden Werktag 8 Stunden arbeitest, verbringst du 40 Stunden pro Woche mit deinen Kollegen. Dabei gewöhnst du dich auch an jene Kollegen oder Kolleginnen, die du eigentlich nicht ausstehen kannst. In vielen Fällen sind die Kollegen die intensivsten und zeitaufwendigsten sozialen Kontakte.

Statistiken zeigen, dass Ehepaare beispielsweise nach sieben oder zehn Jahren oft weniger Kontakt miteinander haben als berufliche Kollegen. Somit sind berufliche Kollegen oft die wichtigsten sozialen Beziehungen.

Und irgendwie haben wir uns auch an diese Art der Arbeit, des Miteinanders und an die Organisationen, Gesellschaften, Unternehmen und Behörden gewöhnt, wie sie heute existieren.

Die radikale Transformation der Arbeitswelt

Doch die Frage ist: Muss das so bleiben? Und wird das so bleiben?

Ich sage: Nein, das wird sich radikal ändern. Und zwar innerhalb der nächsten zehn bis zwanzig Jahre. Es werden viele Berufe und noch mehr Jobs wegfallen oder ersetzt. Stichwort: Digitalisierung.

Aber wie komme ich darauf?

Zunächst einmal werfen wir einen Blick auf die körperliche Arbeit. Diese Jobs werden in der Zukunft zunehmend von Maschinen und Robotern erledigt werden.

Wir hatten bereits festgestellt, dass in der Vergangenheit Arbeit bis zur Erfindung der Dampfmaschine durch Muskelkraft erledigt wurde, sei es durch tierische oder menschliche Muskelkraft. Im Laufe der Zeit wurden diese Kräfte immer mehr durch Maschinen ersetzt.

Heutzutage verwenden wir natürlich nicht mehr Dampfkraft, sondern elektrische Energie, die in Rotations- oder Translationsenergie umgewandelt wird. Ich möchte hier etwas Fachwissen einbringen, damit du verstehst, dass ich einige physikalische Begriffe parat habe.

In der Zukunft wird es vor allem darauf ankommen, ob die Roboter besser denken können. Das bedeutet, ob künstliche Intelligenz in unsere Maschinen Einzug hält und wie schnell dies geschieht, ist entscheidend. Es ist nicht die Frage, ob es passiert, sondern wie schnell.

Hier können wir ein klassisches Beispiel heranziehen: das autonome Fahren. Es wird voraussichtlich in den nächsten 10 bis 15 Jahren möglich sein, autonomes Fahren auf Level 4 zu erreichen. Das bedeutet, dass der Mensch nicht mehr zwingend am Steuer sitzen muss. Es wird immer noch eine Steuer geben, aber das Auto, die KI, wird in den meisten Verkehrssituationen problemlos zurechtkommen.

Sobald eine große Anzahl selbstfahrender Autos auf den Straßen unterwegs ist, wird es nur noch wenige unberechenbare Situationen geben, mit denen die KI nicht umgehen kann.

Selbst die Arbeiten, bei denen der Mensch derzeit unverzichtbar ist, werden in Zukunft von Maschinen und Robotern erledigt werden. Das mag zunächst schwer vorstellbar sein, aber selbst auf Baustellen, wo viele Bauarbeiter tätig sind, wird eines Tages die künstliche Intelligenz und Robotik eingesetzt werden. Diese Arbeiten bestehen im Wesentlichen aus standardisierten Bewegungen und Arbeitsprozessen, die von Maschinen übernommen werden können.

Es wird der Punkt kommen, an dem der Einsatz von Maschinen für Unternehmer kostengünstiger ist als menschliche Arbeitskräfte. Zu diesem Zeitpunkt wird der Übergang zu Robotern und automatisierten Systemen in allen Unternehmen rasch erfolgen. Dies mag in Entwicklungsländern zunächst noch nicht der Fall sein, aber letztendlich wird die künstliche Intelligenz global Arbeitsplätze übernehmen und routinemäßige Aufgaben erledigen.

Die Zukunft der Arbeit: Wird menschliche Kopfarbeit überflüssig?

Und da ist dann die Frage: Werden wir in Zukunft als Menschen nur noch Kopfarbeit leisten? 

Auch da bin ich mir nicht ganz sicher. Denn auch viele Kopfarbeit-Jobs, die wir heute noch verrichten, wird in Zukunft von Computern übernommen. Ich gebe dir mal zwei Beispiele. Das erste betrifft das Thema Steuerberatung.

Seit etwa fünf Jahren erledige ich meine Steuererklärung komplett digital und elektronisch. Das bedeutet, ich habe keinen Steuerberater mehr. Stattdessen verwende ich eine Software, die mir genau die gleichen Fragen stellt wie ein Steuerberater. Währenddessen führe ich meine Buchhaltung nebenbei durch, scanne Belege ein und die Software erfasst automatisch die Informationen auf den Belegen. Im Laufe der Zeit lernt sie sogar, welcher Lieferant welche Bestellung geliefert hat und wie diese in der Buchhaltung zugeordnet werden muss. Die Software erledigt die Buchhaltung und die Zuordnung automatisch.

Natürlich wird es auch in Zukunft Steuerberater geben, aber ich bin überzeugt, dass sie in zehn Jahren deutlich weniger gebraucht werden als heute. Wenn die Politik das Steuerrecht vereinfacht, könnten Steuerberater sogar noch weniger benötigt werden.

Ein zweites Beispiel mag überraschend sein. Es betrifft Anwälte für Vertragsrecht.

Was machen diese Anwälte? Sie prüfen Vertragstexte auf Schwachstellen und Unklarheiten, vor allem im Interesse ihrer Kunden. Diesen Job können Maschinen und Computer heute bereits besser erledigen. Das bedeutet, in zehn Jahren werden Anwälte für Vertragsrecht wahrscheinlich kaum noch gefragt sein, es sei denn, sie tragen dazu bei, künstliche Intelligenz zu verbessern und zu programmieren.

Wird es auch Unterstützung für Ärzte durch KIs geben? Heutzutage können künstliche Intelligenzen oft genauso gute oder sogar bessere Diagnosen stellen als ein Expertenteam aus Ärzten.

Es wird also viele Veränderungen geben, und ich habe das Gefühl, die Politik hat das überhaupt nicht auf dem Schirm. Zumindest hier in Deutschland nicht. Es scheint, als würden die Politiker nur für die nächsten vier Jahre denken, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie wir in 20 Jahren leben und arbeiten werden.

Die Zukunft der Arbeit: Der Wandel von Hierarchien zu flexiblen Teams

Ich glaube, die Zukunft der Arbeit wird stark von Beziehungsarbeit geprägt sein. Das bedeutet, dass menschliche Beziehungen und zwischenmenschliche Interaktionen weiterhin einen zentralen Stellenwert haben werden, denn Computer und Maschinen können dies nicht ersetzen. Trotz meiner Begeisterung für Virtual Reality und VR-Spiele erkenne ich, dass diese Technologie nicht das gleiche Erlebnis bietet wie die Interaktion mit realen Menschen. Dies habe ich vor allem durch Erfahrungen im Karate, beim Unterrichten und der Zusammenarbeit in menschlichen Teams gelernt.

Daher werden Berufe wie Lehrer, Trainer, Pfleger und Ärzte sicherlich weiterhin auf menschliche Fähigkeiten angewiesen sein. Allerdings werden sie vermehrt KI-Systeme zur Diagnose und Unterstützung einsetzen. Insgesamt wird die Kommunikation einen immer größeren Stellenwert in der Arbeitswelt einnehmen. Dieses Thema habe ich bereits in meiner Podcastfolge 30 mit dem Titel "Bist du Elite oder Schlafschaf? Das nächste große Ding" behandelt. Dort habe ich über die Bedeutung von Kommunikation für zukünftige Entwicklungen gesprochen.

Ich glaube, dass wir uns in Zukunft immer weniger in starren Hierarchien und traditionellen Unternehmen befinden werden. Stattdessen werden wir vermehrt in flexiblen Teams arbeiten, die agil und anpassungsfähig sind. Flexible Teams bedeuten, dass wir nicht mehr traditionelle Angestellte sind, die von Team zu Team innerhalb einer Organisation geschoben werden oder eine klassische Karriereleiter erklimmen.

Stattdessen werden wir in Projekten und temporären Teams arbeiten, ähnlich wie Freelancer. Diese Teams können kurz- oder langfristig zusammenarbeiten, abhängig von den jeweiligen Projekten.

Die agile Arbeitsweise bedeutet, dass wir nicht immer genau wissen, welche Maßnahmen zu welchen Ergebnissen führen werden. Wir experimentieren und passen unsere Arbeitsweise kontinuierlich an, um die Bedürfnisse unserer Kunden und die Gegebenheiten des Marktes zu erfüllen.

Ich glaube, dass eine echte Revolution bevorsteht, sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch in der Gesellschaft insgesamt. Allerdings scheint es bisher so, als hätten die Verantwortlichen diese Veränderungen noch nicht vollständig erkannt oder darauf reagiert.

Ich empfehle dir erneut, insbesondere die Werke von Yuval Noah Harari zu lesen, vor allem "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert" und sein zweites Buch, das glaube ich "Homo Deus" heißt. In diesen Büchern beschreibt er eindrücklich, dass wir uns tatsächlich inmitten einer tiefgreifenden Veränderung befinden und es an der Zeit ist, ernsthaft darüber nachzudenken.

Das war meine erste Folge im Podcast "Der Schwarzgurt-Effekt für dein Business". Es war mal eine visionäre Folge, die noch keine konkreten Tipps beinhaltet hat. Dazu kommen wir später. Aber ich hoffe, dir hat es gefallen.

Hinterlass mir doch sehr gerne einen Kommentar, wie dir der neue Name gefällt. Das neue Cover, die neue Musik und auch der Inhalt. Wie gesagt, am besten direkt auf der Seite zu dieser Folge.

Die findest du unter Maluschka.com/051 für die 51. Episode. Und kleine Bitte: Falls du meinem Podcast noch nicht folgen solltest, bitte jetzt den Folgen-Button drücken. Danke, danke! Dadurch hilfst du, dass der Podcast bekannter wird und wir gemeinsam die Mission weiter verfolgen.

Okay, ich danke dir ganz herzlich fürs Zuhören.

Ich wünsche einen richtig schönen Tag. Mach's gut, Ciao! Ciao! Und tschüss.


Das Transkript habe ich mit den KI von Happyscribe und ChatGPT erstellt.

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Bild: Alex Knight / unsplash.com

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