Panzer rollen.
Bomben fallen.
Menschen sterben.
In Europa.
Weil ein größenwahnsinniger Diktator den Befehl zum Krieg gab, der nicht Krieg heißen darf.
Eine Sonderfolge.
Alle Folgen des Podcast findest du hier.
Grüß dich! Du hörst die Folge 60 vom Podcast "Der Schwarzgurt-Effekt für dein Business", dem Podcast für alle, die wissen, dass die Zeit der Despoten und Diktatoren vorübergehen wird. Die heutige Folge trägt den Titel "Fördern Hierarchien den Wahnsinn?" Mein Name ist Axel Maluschka.
Du erfährst hier ganz nebenbei, was ich zum Krieg in der Ukraine denke. Und ich gehe der Frage nach, ob Machtfülle Wahnsinn erschafft oder ob Psychopathen eher Chefs werden. Und bevor wir mit diesen schwierigen und teilweise bedrückenden Themen beginnen erst mal ein bisschen Musik.
[Musik]
Wenn du den Podcast live hörst, dann hast du mitbekommen, dass eigentlich letzte Woche eine neue Folge hätte kommen sollen. Aber ich habe keine rausgebracht. Ganz einfach, weil ich wie viele andere Menschen sprachlos bin.
Und zwar sprachlos ob des Krieges in der Ukraine, mitten in Europa oder vielleicht am Rande Europas, wie auch immer man es nennen möchte. Aber eben so, dass es uns alle betrifft. Und dass wir alle fassungslos sind. Dass wir nicht verstehen, was da abgeht und irgendwie aufgrund dieses Krieges und all der schrecklichen Bilder und all dem, was wir mitbekommen und was auch von der russischen Regierung von Putin gesagt wird.
Ob all dieser Dinge erscheint mir mein kleines Business und mein Thema echt irrelevant. Und deshalb habe ich letzte Woche lieber geschwiegen.
Ich will noch mal versuchen, diese Sprachlosigkeit, die wir alle empfinden, irgendwie sichtbar zu machen mit einem echt abstrusen Beispiel.
Stell dir mal vor, die AfD wird stärkste Partei in Deutschland. Ich glaube nicht daran. Aber wir spielen das jetzt einfach mal Gedanken durch.
Die AfD ist in meinen Augen eine rechtsradikale Partei. Man könnte sie rechtsnational oder extrem konservativ nennen. Wie auch immer man es will.
Aber stellen wir uns vor, die haben einen charismatischen - ja, in dem Fall passt glaube ich das Wort - Führer. Also einen Parteivorsitzenden. Und der wird dann Kanzler. Und die Bundeswehr ist neu ausgerüstet worden, die ist richtig stark und schlagkräftig.
Und dieser Kanzler schickt plötzlich eine schlagkräftige Bundeswehr in unser Nachbarland nach Österreich. Und die Begründung von ihm lautet: Dort sind Nazis und Drogensüchtige in der Regierung. Und außerdem gehören ja Österreich und Deutschland auch irgendwie zusammen. Bis 1866 waren sie ein Staat, behauptet dieser neue Kanzler. Und eben auch ab 1938.
Im Übrigen: Das mit dem 1866 hat der Herr Gauland tatsächlich behauptet. Das kannst du in einem Artikel auf der Süddeutschen nachlesen. Ich verlinke dir das in den Shownotes. Er ist denn auch von Historikern korrigiert worden, dass das so nicht ganz stimmt. Aber das nur am Rande.
Das heißt, solche Behauptungen, die sind auch in Deutschland gar nicht so unrealistisch.
Und dann befiehlt der neue Kanzler der Bundeswehr, Österreich zu bombardieren. Er marschiert dort ein und er tötet Zivilisten. Und mal völlig davon abgesehen, was die Ziele, was der Zweck solcher komischen Operationen, also Militäroperationen sein soll. Mal davon abgesehen, was die Beweggründe, die Motive sind, dieses Beispiel ist ja so lebensfremd, so unrealistisch. Wir können es uns gar nicht wirklich vorstellen. Aber genau das passiert jetzt gerade in der Ukraine.
Und ich habe versucht, meiner Sprachlosigkeit irgendwie trotzdem zu entkommen und irgendwas zu machen. Und da hatte ich vor etwa zehn Tagen ein Meme erstellt. Ich habe ein kleines Bild gebaut.
Darauf ist ein Panzer zu sehen. Und darüber steht die Frage: Muss man wahnsinnig sein, um Diktator zu werden? Oder führt Machtfülle zu Wahnsinn?
Und dann habe ich noch ein paar Gedanken dazu geschrieben. Ich musste für mich in irgendeiner Form das Ganze verarbeiten und irgendwie dazu auch Stellung nehmen.
Ich habe eine Antwort gefunden auf die Frage. Die hatte ich wirklich ernst gemeint. Mir war nicht mehr ganz klar, dass die Frage natürlich schon längst beantwortet ist.
Auf Facebook hat dann meine ehemalige Mentorin, die Tanja Köhler - sie ist Psychologin - auf einen Blogbeitrag von sich verwiesen. Den verlinke ich dir auch in den Shownotes. Der Titel lautet: "Ist die Persönlichkeit veränderbar?" Und sie geht der Frage nach, ob Putin sich ändern kann.
Und sie hat das Ganze übrigens auch als Podcastfolge aufgenommen. Die Tanja hat auch einen Podcast. Auch den findest du in ihrem Blog.
Sie hat in dem Beitrag zusammengefasst, wie eine sogenannte dissoziative Persönlichkeitsstörung entsteht. Und sie hat auch zusammengefasst, welche es gibt. Du kennst vielleicht die Psychopathen. Dann gibt es noch die Störung Narzissmus. Das tritt oftmals auch in Kombination auf.
Und der Punkt ist: Diese Persönlichkeitsstörungen sind nicht veränderbar. Das heißt also, ein Putin war sicherlich immer schon so wahnsinnig, wie er jetzt ist, nur dass es eben nicht gezeigt hat. Er hat sich verstellt, die Menschen manipuliert, die Medien manipuliert und er hat im Endeffekt sein wahres Gesicht bis zum Einmarsch in der Ukraine nicht in dem Ausmaße gezeigt, wie er das jetzt völlig schamlos tut.
Ich habe da noch ein bisschen weiter geforscht. Denn mir war eine Zahl in Erinnerung, dass in Unternehmen, die hierarchisch aufgestellt sind - und das sind ja immer noch die meisten Unternehmen -, Psychopathen oder Menschen mit Persönlichkeitsstörung besonders häufig in den Chefetagen anzutreffen sind.
Und dazu habe ich dann auf Wissenschaft.de einen Artikel gefunden. Den verlinke ich auch in den Shownotes. Und dort werden verschiedene Studien zitiert, die sich eben genau mit dem Thema Psychopathen in Führungspositionen beschäftigen.
Sie sind der Frage nachgegangen: Verändert die Macht die Menschen? Oder werden eben diese gestörten Leute häufig Chefs? Also kommen häufig in Führungspositionen?
Und die Zusammenfassung in dem Artikel, die empfehle ich dir, wenn du dich für das Thema interessierst.
Wir können eins als Ergebnis festhalten: Psychopathie zeichnet sich erstens mal durch ein hohes Maß an Manipulation aus, wobei die Täter keinerlei Reue und kein Mitgefühl empfinden. Und sie agieren mit hohem Risiko, haben ein geringes Verantwortungsgefühl und sie neigen noch mehr als die Narzissten, um ihr so Selbstbild zu wahren, zu Straftaten, um ihre Ziele zu erreichen. Und diese Ziele sind im Normalfall äußere Faktoren wie Macht, Ruhm oder Geld.
Und auch das sehen wir derzeit in der Ukraine bzw. in der russischen Regierung. Das Ergebnis in dem Artikel ist eindeutig. Also nicht die Hierarchien machen die Psychopathen, sondern Psychopathen steigen sehr häufig, und zwar überproportional häufig, in den Hierarchien auf und das auch noch besonders schnell.
Da gibt es sogar Zahlen dazu. Zwei Prozent der Menschen sind in etwa Psychopathen. Und unter den Chefs in hierarchischen Unternehmen gibt es schätzungsweise 6 bis 10 Prozent Psychopathen. Also sind die deutlich überrepräsentiert in den Chefetagen.
Vor allen Dingen die Risikobereitschaft der Psychopathen, also der Menschen mit den entsprechenden Persönlichkeitsstörungen, führt dazu, dass die Leute schnell aufsteigen. Die wird ihnen aber auch früher oder später häufig zum Verhängnis.
Das heißt also, wenn die Leute an der Spitze der Macht stehen, dann überschreiten sie oftmals Grenzen, vor allen Dingen eben auch die Grenzen der Gesetze und begehen Straftaten wie Steuerhinterziehung oder Korruption, Erpressung etc. Und früher oder später führt das dann, wenn es also Unternehmensführungskräfte sind, zum Verlust der Machtposition. Die Psychopathen landen im Gefängnis oder nehmen sich selber das Leben, sobald ihre Machenschaften aufgeflogen sind und ihr fragiles Selbstbild nicht mehr aufrechterhalten werden kann.
Die Frage ist aber, was ist, wenn der Präsident, der Oberste eines Staates Psychopath ist?
Wenn er also den gesamten Staat inklusive seiner Gesetze zu seinen Zwecken umgebaut hat, dann glaube ich, können wir nur hoffen, dass er von seinen eigenen Leuten gestürzt wird. Denn die Folgen der westlichen Sanktionen, die ich übrigens echt bemerkenswert finde, spüren die Menschen in Russland. Die spürt die russische Bevölkerung auf jeden Fall.
Meine Frau stammt ja aus Russland und ihre Familie lebt in Russland. Und natürlich haben wir Verbindungen dorthin. Und wir kriegen mit, was in Russland los ist. Allein das Thema Geldumtausch ist extrem heftig. Wie stark der Rubel entwertet wurde im Vergleich zum Euro, zum Dollar, ist beispiellos.
Und was hat das Ganze mit meinem Podcast und meinem Thema und meinem Business zu tun? Ganz einfach: Ich bin Solo-Unternehmer. Und du bist es vielleicht auch, weil wir mit Hierarchien nicht klarkommen, weil wir das spüren, dass permanente Hierarchien nicht gut sind. Diese Hierarchien, wie wir sie vorfinden, in Unternehmen, aber auch in Staaten, in Bürokratien etc. sind nicht hirngerecht.
Und das ist für mich eine Erkenntnis, die letztendlich dazu führt, dass ich eben mein Thema, meine Mission gefunden habe. Ich möchte dich als Solo-Selbstständigen, als Solopreneur, stärken. Ich möchte unsere Position insgesamt stärken. Denn ich glaube, diese Form des Arbeitens und auch des Zusammenarbeiten die wirklich hirngerechte oder die artgerechte Form ist.
Das war heute mal eine besondere Folge. Ich danke dir fürs Zuhören in diesen schwierigen Zeiten und ich hoffe, dass wir demnächst wieder konstruktivere, produktive Themen anpacken können. Uns wieder darauf besinnen, etwas aufzubauen, etwas zu entwickeln.
Die Shownotes findest du unter maluschka.com/060 für die 60. Episode. Es ist ein kleines Jubiläum und es ist schade, dass es so ein schweres Thema hat oder dass sich dieses Thema mir aufgedrängt hat. Aber so ist das Leben.
Ich wünsche dir alles Gute. Und uns allen, dass dieser schreckliche Krieg möglichst bald beendet wird und Putin hoffentlich zur Rechenschaft gezogen wird.
Mach's gut, bis demnächst. Ciao! Ciao! Und Tschüss.
Bild: Kevin Schmid / Unsplash
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