Stell dir vor, du wirst beleidigt. Wie reagierst du?
Ich gebe dir ein einfaches Bild an die Hand, mit dessen Hilfe du künftig souverän und gelassen reagierst. Der Angreifer wird dich nicht nochmal attackieren.
Ich gebe dir heute ein Bild mit an die Hand, mit dessen Hilfe du bei einem Angriff immer souverän reagieren kannst.
Das Bild ist ganz einfach: Stell dir mal vor, ein kleiner Junge steht neben dir. Vielleicht ist der – du siehst meine Hand jetzt, glaube ich, gerade nicht – vielleicht ist der so in etwa hüfthoch. Oder ein bisschen kleiner.
Und dieser kleine Junge tritt dich. Mit voller Kraft. Also volle Kraft, was ihn angeht.
Wie reagierst du?
Du hast prinzipiell 3 verschiedene Möglichkeiten zu reagieren.
Erstens: Das ist der Kampf.
Du kannst den kleinen Jungen – ich sage mal – so richtig in die Ecke kicken. Der wird dich wahrscheinlich nie wieder angreifen.
Die Frage ist: Ist das souverän?
Ganz sicherlich nicht!
Bei einem kleinen Jungen werden wir sicherlich nicht aggressiv reagieren. Es sei denn, wir haben einen Dachschaden.
Die zweite Möglichkeit ist die, die wir in Supermärkten häufiger mal beobachten können, wenn kleine Kinder etwas von ihren Eltern wollen. Die zweite Möglichkeit ist das Nachgeben.
Das bedeutet, wir unterwerfen uns dem Willen des kleinen Kindes.
Der kleine Junge tritt mich, und ich sage: „Oh! Was willst du? Was willst du? Du bekommst alles, was du willst. Bitte lass mich in Ruhe!“
Auch teils wieder die Frage: Ist das souverän?
Ich glaube: Nein.
Übrigens entsprechen diese beiden Reaktionsmuster genau dem „Kampf-oder-Flucht“-Verhalten. Wir laufen zwar in dem Moment nicht weg vor dem kleinen Kind, aber wir unterwerfen uns ihm. Das heißt, wir flüchten sozusagen in uns selber und erfüllen damit wieder das Reaktionsmuster im Fall eines Angriffs von Kampf oder Flucht.
Wie reagieren wir bei einem kleinen Jungen, der uns gegen das Bein getreten hat, souverän und damit erwachsen?
Das machen wir mehr oder weniger automatisch. Indem wir sagen: „Au! Hör mal! Das hat weh getan. Was soll denn das? Lass das bitte bleiben!“
Wir setzen eine Grenze.
Bei einem kleinen Jungen würden wir vielleicht noch pädagogisch wirksam werden und sagen: „Hör mal! Man tritt grundsätzlich keine anderen Menschen. Hast du das verstanden?“
Das heißt, intuitiv reagieren wir bei einem kleinen Jungen, der uns angreift, richtig. Wie reagieren als Erwachsener.
Jetzt ist die Frage: Warum machen wir das nicht, wenn ein Erwachsener uns angreift? Im Normalfall greift der uns ja nicht körperlich an. Wenn uns ein Erwachsener körperlich angreift, gelten andere Regeln als bei einem kommunikativen Angriff.
Bei einem Angriff mit Worten reagierst du bitte in Zukunft genauso, als würde dich ein kleiner Junge treten. Reagiere souverän!
Das heißt, mache dem anderen klar, dass er dich angegriffen hat. Dass du dich eventuell verletzt fühlst. Und dass da deine Grenze ist. Und dass er das künftig bleiben lassen soll.
Dieser kleine Trick hilft dir, Angriffe souverän zu vereiteln.
Du kannst dir übrigens vorstellen, dass der Angreifer im Normalfall tatsächlich wie ein kleiner Junge ist. Das heißt, jemand der angreift, wähnt dich im höheren Status. Sonst würde er dich nicht angreifen.
Das heißt, wenn du dir das vor Augen hältst: der andere ist in Wahrheit der kleine Junge oder das kleine Mädchen. Dann wirst du in Zukunft souverän reagieren.
Ich wünsche dir dabei ganz viel Erfolg.
Sahra
Axel Maluschka
erst einmal: Respekt, dass du in deinem Alter schon so gut schreiben kannst. Zwar noch nicht ganz frei von grammatikalischen Fehlern, aber für eine Fünfjährige echt schon gut!
Okay, Ironie beiseite.
Mein Tipp mit dem kleinen Kind funktioniert natürlich nur, wenn der oder die Angegriffene sich vom Mindset her in eine souveräne Position begeben KANN. Wenn ich als Opfer mich genauso fühle, weil ich Angreifer:in in einer mir überlegenen Position wähne, dann hilft mein Tipp natürlich gar nicht.
Dann kann ich nur sagen: Machtverhältnisse finden nur im Kopf statt. Wenn nur zwei Köpfe beteiligt sind, ist es relativ einfach, die Verhältnisse zu ändern. Bei mehr als zwei Köpfen wird schwieriger. Es bleibt jedoch immer möglich. Letztlich muss ich nur bereit sein, den Preis der Veränderung zu zahlen.
Vielleicht hilft dir das ein wenig.
Viele Grüße
Axel
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