Warum rufen die mich an?

VON Axel Maluschka
02. April 2013

Karsamstag, 10 Uhr. Mein Telefon klingelt. Ich will gerade los, gehe noch schnell ran.

„Maluschka“, melde ich mich.

Eine gelangweilte Dame: „Guten Morgen, mein Name ist … Sie haben eine Reise im Wert von 768 Euro und das Gleiche in bar gewonnen.“

Mal davon abgesehen, dass ich gerade nicht verreisen mag, war ich wegen Anruftags und -uhrzeit leicht angenervt. Doch ich blieb freundlich.

„Aha“, antworte ich, “ ich habe allerdings an gar keinem Gewinnspiel teilgenommen.“

Ihre routinierte Antwort: „Sie haben bei einem Partner wie Neckermann, Quelle, Amazon, … bestellt und nehmen deshalb an unserem Gewinnspiel teil.“

„Okay“, antworte ich, „Sie wollen mir doch sicher über die Reise und das Bargeld hinaus etwas Schönes anbieten. Um was geht es denn konkret?“

Sie holt tief Luft – Und Klick – tüt – tüt – tüt. Laberus interruptus.

Da hat wohl der mithörende GeQuaSi („Gesprächs-Qualitäts-Sicherheit“) sicherheitshalber die Leitung gekappt.

Ich lege auf und frage mich, warum immer noch Unternehmen auf solche Methoden setzen. Klar ist die Antwort einfach: Weil es sich lohnt. Weil sie noch genug Umsatz damit generieren.

Doch was ist letztlich der wahre Preis für solchen Umsatz? Dass die „Kunden“ immer lustloser auf jeden Anruf reagieren. Ablehnend. Und das zu Recht! Deshalb mein Appell: Kaufen Sie nicht bei Verbal-Spamern!

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