Sonderfolge:
Mein neues Buch

VON Axel Maluschka
01. August 2017

Es ist immer wieder schön, sein eigenes Buch das erste Mal in Händen zu halten. 

Stolz bin ich auf mein neuestes Werk, weil ich es ganz allein zu verantworten habe und weil ich mich einem Thema widmete, das in dieser Art neu für mich war. Ich glaube, dass das Buch hilfreich und unterhaltsam geworden ist.

Deshalb behandele in dieser Folge ausnahmsweise nicht mein Hauptthema.

Dennoch hoffe ich, dass dir gefällt, was du hörst. 

Heute erfährst du:

  • Was du von meinem Buch hast.
  • Wie das Buch entstanden ist.
  • Wie das Hörbuch klingt (in einer Hörprobe, die dreimal so lang ist wie die offizielle).
  • Wie du das Buch kaufen kannst.  

Viel Spaß beim Hören!

Shownotes


Alle Folgen von „Konflikt-Power aufs Ohr“ findest du hier.


Transkript

Guten Tag! Ich bin Axel Maluschka.

Du hörst den Podcast „Konflikt-Power aufs Ohr“.

Du erfährst hier ganz nebenbei, wie du Konflikte mit deinen Lesern und Zuhörern vermeidest.

Okay, das war jetzt sehr konstruiert für die heutige Sonderfolge. Denn ich werde heute ausnahmsweise nicht über das Thema Konflikte sprechen, sondern über mein neuestes Projekt. Das habe ich letzte Woche fertig gestellt und bin gerade ein wenig stolz darauf.

Wenn du nicht schreibst, bloggst oder in irgendeiner Art textest, könnte die heutige Episode langweilig für dich werden. Dann musst du auf die nächste Folge warten.

Sofern du deine Texte möglichst schnell und unkompliziert verbessern möchtest, darfst du dich auf eine ganz besondere Hörprobe freuen.

Viel Spaß damit!

[Musik]

Letzte Woche Donnerstag war es soweit: Ich habe die Arbeit an meinem neuen Buch beendet. Es trägt den Titel „82-mal TextGift. Wie du sofort bessere Texte schreibst – mit dieser einfachen Wortliste.“

Das Buch ist als E-Book und als Taschenbuch bereits erschienen. Innerhalb der nächsten 14 Tage, folglich bis Mitte August 2017, sollte es auch als Hörbuch veröffentlicht sein.

Du bekommst heute eine exklusive Hörprobe, die dreimal länger ist als die bei Amazon. Und natürlich kannst du den Text auf meiner Homepage auch wieder nachlesen.

Wie das Buch entstanden ist

Bevor wir loslegen, erzähle ich dir noch etwas über die Entstehensgeschichte des Buches.

Ich hatte letztes Jahr einen Gastartikel für den Blog schreibsuchti.de von Walter Epp geschrieben. Er trug den Titel „60 Wörter, die deinen Text vergiften – mit Gegengift.“

Der Artikel bekam bis heute 730 Shares und 127 Kommentare, die meisten davon sehr positiv. Das hat mich so richtig gefreut und führte mich zu der Idee, aus dem Artikel ein Buch zu machen.

Der ursprüngliche Artikel umfasste fast 19 Seiten. Das war ein Monster!

Für das Buch habe ich mir nicht nur die Kommentare zu Herzen genommen, sondern auch einige neue Ideen entwickelt. So ist das E-Book knapp 80 Seiten lang, das Taschenbuch umfasst 52. Das Hörbuch wird 1 Stunde und 23 Minuten lang sein.

Und nun wünsche ich dir viel Spaß mit der Hörprobe!

Hörprobe zu „82-mal TextGift. Wie du sofort bessere Texte schreibst – mit dieser einfachen Wortliste.“

1. Nämlich

Gehtˋs noch langweiliger? Ein Wort für Buchhalter und Besserwisser.

Vergleiche: „Dein Leser will nämlich unterhalten werden.“ mit „Dein Leser will unterhalten werden.“

2. Ja

Damit meine ich das Wörtchen der Verblüffung, das uns beim Reden entschlüpft. Lass es in deinem geschriebenen Text weg!

Vergleiche: „Lebendige Texte sind ja großartig!“ mit „Lebendige Texte sind großartig!“

6. Eh

Das Wort klingt grundsätzlich nach Assi-Sprache.

„Eyh! Du Missgeburt!“

Willst du auf diesem Niveau schreiben?

Dein Leser verdient mehr. Mehr Niveau. Mehr Inspiration. Mehr Kreativität.

Natürlich steht das Wort hier als Synonym für „ohnehin“. Warum verwenden wir dann nicht stattdessen den besseren Begriff?

Vergleiche: „Ob ich Johanna anbaggere, ist eh egal.“ mit „Ob ich Johanna anbaggere, ist ohnehin egal.“

Wenn du einen belletristischen Dialog schreibst, verwende das Wörtchen „eh“ gerne, um die Sprache eines Charakters zu zeigen.

22. Gut/böse

Die Wörter klingen wie aus einem Kindermärchen geklaut. Außerdem fühlt der Leser immer den erhobenen Zeigefinger. Denn sobald du von etwas Gutem oder Bösem schreibst, bewertest du moralisch. Erwachsene und erst recht Jugendliche wollen sich jedoch ihre eigene Meinung bilden.

In diesem Sinne zeige, wie jemand handelt. Nimm dem Leser jedoch nicht das Vergnügen der Beurteilung ab.

Vergleiche: „Vera war eine böse Frau.“ mit „Mehrmals pro Woche lauerte Vera Grundschulkindern um die Mittagszeit auf deren Heimweg auf. Sie sprang hinter Bäumen hervor und erschreckte die Kleinen so sehr, dass diese panisch davon rannten. Vera lachte die kleinen Angsthasen jedes Mal aus.“

23. Gut/schlecht

Neben den moralischen Bewertungen gibt es noch diejenigen, die am Ergebnis orientiert sind. Wenn du dir eine Beurteilung erlauben kannst, sollst du sie unbedingt vornehmen. Jedoch bitte nur dann!

Es laufen zu viele potentielle Fußball-Bundestrainer und Promi-Stilberaterinnen durch unsere Lande! Wenn du nichts zu sagen hast, halte deine Lippen geschlossen und deine Tipp-Finger ruhig!

Dort, wo du kompetent bist, setze dich jedoch bitte gegen die Möchtegerns durch. Zeige dich und dein Wissen, indem du präzise bewertest.

Vergleiche: „Volker hat auf dem Vollkontakt-Turnier schlecht gekämpft.“ mit „Volker hat auf dem Vollkontakt-Turnier nicht das gezeigt, was er kann. Er stand meist am Fleck, verharrte auf der direkten Angriffslinie, hat gegnerische Lücken weder erkannt noch geschaffen und ist nach den ersten Treffern mental zusammengeklappt.“

29. Machen/tun

Schreibe klar! Schreibe bildhaft! Zeige die Handlung, anstatt sie zu beschreiben!

Diese Regeln aus dem Handwerkskoffer eines Schriftstellers gelten auch für dich als Blogger oder Sachbuchautoren. Vergleiche dazu den genialen 10-Punkte-Text-ÜV von Andreas Eschbach!

Insofern steht das Schattenwort „machen“ als mieses Beispiel einer Reihe Schlaf fördernder Begriffe.

Zeige immer genau, wer was wie macht.

Vergleiche: „Er macht den Boden sauber.“ mit „Paul schrubbt die Bodenfliesen.“

33. Extrem

Dieses und die folgenden zwei Wörter bilden eine eigene Kategorie. Bis vor zehn Jahren bediente sich lediglich die Boulevardpresse dieser sinnlosen Superlative. Heute jedoch buhlen billige Websites und bindungsgestörte Möchtegern-Freunde um schnelle Aufmerksamkeit auf Facebook und Co.

So nerven die wertenden Wörter einem hysterischen Aufschrei gleich die zivilisierten Leser. Stell dir vor, im echten Leben würde ein Bekannter in jedem fünften Satz betonen, wie „extrem“, „wahnsinnig“ oder „äußerst heftig“ dieses und jenes sei. Von diesem Schwätzer würdest du dich zügig abwenden.

Der Leser reagiert auf Dauer ähnlich. Deshalb verzichte auf das Wort-Gekreische.

Vergleiche: „Dieses Video hat mich extrem traurig gemacht.“ mit „Noch während ich das Video sah, kullerten bei mir die Tränen.“

Wenn es nicht um Aufmerksamkeit geht, kannst du die Wörter weiter verwenden.

45. Aber

Auf das Wort solltest du weitgehend verzichten. Wenn du es als Konjunktion verwendest – als Bindewort zwischen 2 Sätzen – erzeugt es bei deinem Leser eine innere Blockade.

Sehr oft kannst du „aber“ durch ein anderes Bindewort ersetzen, das versöhnlich ist, manchmal überraschend. Fast immer passend.

Vergleiche: „Ich will mit Petra ins Kino gehen, aber auch mit Jochen ins Stadium.“

Hier erzeugt das Wort einen logischen Ausschluss. Damit produzierst du unbewusst einen inneren Konflikt, wo keiner sein müsste.

„Ich will mit Petra ins Kino und mit Jochen ins Stadium.“

Das Wörtchen „und“ ist ehrlicher und weist in Richtung einer Lösung. Vielleicht schließen die beiden Wünsche einander doch nicht aus, wie die erste Formulierung impliziert?

46. Gänzlich

Schlimmer als „ganz“ (siehe dort), weil zusätzlich verstaubt.

Vergleiche: „Das ist momentan gänzlich unpassend.“ mit „Das ist momentan unpassend.“

52. Eigeninitiative

Dieses Wort wurde überstrapaziert. Und es geht – zumindest in der politischen Diskussion – von einem merkwürdigen Menschenbild aus.

Die Nutzer des Wortes gehen davon aus, dass es faule und fleißige Menschen gibt. Die Fleißigen und Aktiven zeigen die berühmte Eigeninitiative. Die Faulen und Gehemmten warten auf den entscheidenden Arschtritt.

Der gesunde Mensch handelt von selbst. Bis es ihm Eltern, Lehrer, Ausbilder, Professoren und die Chefs abtrainiert haben. In diesem Sinne schießt das Wort „Eigeninitiative“ am Ziel vorbei. Vielmehr sollten wir die Menschen unterteilen in diejenigen, die sich Eigensinn bewahrt haben, und die anderen, die sich an ihre Mitmenschen und die Gesellschaft angepasst haben.

Eigeninitiative zu fordern ist so hohl, wie zu rufen: „Mehr Geld für alle!“

Verzichte auf leere Wörter!

Vergleiche: „Der arbeitslose Achim muss mehr Eigeninitiative zeigen.“ mit „Wie kann es Achim schaffen, nach 217 erfolglosen Bewerbungen wieder Mut zu fassen?“

53. Gewissermaßen

Hier sehe ich den schmallippigen Oberlehrer vor mir. Der Schüler hat eine Frage gestellt, auf die der Lehrer nicht vorbereitet war. Er relativiert, wägt ab, legt sich nicht fest.

Widerlich!

Du weißt, was du schreibst. Du bringst deinen Text auf den Punkt!

Vergleiche: „Man kann es gewissermaßen auch so sehen, dass die neoklassische Wirtschaftstheorie von einem fragwürdigen Menschenbild ausgeht.“ mit

„Die Neoklassik geht von einem unzutreffenden Menschenbild aus.“

54. Ziemlich

Dieses Wort schläfert deinen Leser zügig ein. „Ziemlich“ klingt ziemlich Scheiße. Wenn ich das Wort lese, frage ich mich immer, ob der Autor seinen Text auch nur einmal laut gelesen hat.

Das Wort ist nicht nur langweilig, es relativiert auch. Insofern nimmt es dem nachfolgenden Wort Schärfe und Wirkung. Es entkräftet. Und du willst kraftvolle Texte, oder?

Vergleiche: „Der Vogel ist ziemlich bunt.“ mit „Der Vogel ist bunt.“

Noch besser: „Der Vogel ist farbenfroh.“

(Das bietet sich an, wenn der Vogel nebensächlich ist. Sollte er wichtig sein, zeige ihn detailliert: „Der Papagei öffnete langsam seinen knallgelben Schnabel. Er krächzte dem Besucher entgegen und flatterte mit seinen rot-blauen Flügeln.“)

55. Eigentlich

Eigentlich ist die kleine Schwester von ziemlich. Verbanne die ganze Familie aus deinen Texten!

Vergleiche: „Eigentlich wollte ich meine Traumfrau heute ansprechen.“ mit „Ich wollte heute meine Traumfrau ansprechen.“

57. Das kann man so nicht sagen

Klar kann man das!

Meist hat es kurz zuvor jemand gesagt. Und damit die Aussage entlarvt. Als unsinnig.

In Wahrheit will der Unsinn Stiftende sagen: „Ich verbiete dir, das auf diese Art zu sagen!“

Nur traut er sich nicht. Weil er ein Feigling ist.

„Auf diese Art“ bedeutet oftmals, dass Sachverhalte und Zusammenhänge einfach und verständlich dargestellt werden. Bei den Themen Gerechtigkeit, Religion, Wissenschaft und Politik haben die Nutznießer der allgemeinen Dummheit kein Interesse daran aufzuklären.

Verzichte auf die Formulierung. Wenn du etwas auf diese Art sagen oder schreiben kannst, mache es! Genau dadurch profilierst du dich.

58. Das kann man nicht einfach erklären

Das ist ein Spezialfall des letzten Punkts.

Einstein soll sinngemäß gesagt haben, dass du etwas nicht wirklich verstanden hast, solange du es nicht einfach erklären kannst .

Er wird auch wie folgt zitiert:

„Du hast nicht wirklich etwas verstanden, solange Du nicht in der Lage bist, es Deiner Großmutter zu erklären.“

Gleich, wie der exakte Wortlaut war, ich schließe mich der Aussage an.

Wenn ein vermeintlicher Experte obiges sagt oder schreibt, gibt es dafür nur zwei Erklärungen:

  1. Er hat „sein“ Thema nicht verstanden. Er ist kein Experte.
  2. Er hat sein Thema verstanden. Er will es nicht erklären.

Eine dritte Erklärung wäre, dass er zum Fachidioten mutiert ist und keine verständliche Erklärung mehr liefern kann.

Ich glaube, dass der „Experte“ in Wahrheit könnte und nicht will.

Eine Spezialform inklusive Beleidigung ist: „Das ist zu komplex, das kannst du nicht verstehen.“

Eine solche Behauptung bedeutet das Gegenteil. In Wahrheit stecken darin zwei Aussagen:

  • „Du bist zu dumm, das zu verstehen.“
  • Du bist es mir nicht wert, dass ich dir das erkläre.“

Hier handelt es sich um Herrschaftswissen, das Verhältnisse festigen soll.

Wenn ein Blogger oder ein Autor so etwas schreibt, kann ich ihn nicht mehr ernst nehmen. Sagt ein „Experte“ so etwas in einer Diskussionsrunde, hat er sich disqualifiziert.

Verzichte grundsätzlich auf diese Wendung!

59. Das kann man nicht

Wir verallgemeinern die letzten beiden Punkte. Das kann man. Meistens.

Wenn ein Mensch sagt oder schreibt, dass man etwas nicht könne, dann gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Es handelt sich um eine Denkblockade. Hier passt das Beispiel des Meilenlaufs. Bis 1954 war sich die Welt einig, der Mensch könne die englische Meile nicht in unter 4 Minuten laufen. Dann kam Roger Bannister und lief in 3:59,4 min. Kurz danach unterboten mehrere Läufer die unerreichbare Zeit.
  2. Es handelt sich um ein Verbot. „Das kannst du nicht machen!“ ist ein Ausruf, der bedeutet: „Das darfst du nicht machen.“

Verzichte auf Denkblockaden und Verbote!

Deine Leser wollen keine Vorschriften bekommen. Die kennen sie aus Schule, Uni und ihrem Job zur Genüge.

Deine Leser wollen kreative, überraschende Lösungen. Und statt „Das kann man…“ gehst du noch einen Schritt weiter und schreibst „Das kannst du“.

Damit sind wir beim nächsten Punkt.

60. Man

Dieser glitschige Aal sollte ab sofort nicht mehr in deinem Textmeer auftauchen. Rotte die Spezies aus!

„Man“ ist unverbindlich.

„Man“ ist unpräzise.

„Man“ ist widerlich.

Wenn du stattdessen „alle“ oder „jeder“ schreiben willst, halte inne und lies ein paar Punkte weiter.

68. Im Klartext

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du bisher schwammig geschrieben hast. Schäm dich!

Du schreibst immer klar und prägnant! Und verzichtest auf die Redewendung.

72. Müssen

Ich glaube nicht an Zwänge. Das Wort „müssen“ hat in meiner Welt keine Berechtigung.

Ich muss gar nichts.

Ich entscheide und trage die Konsequenzen.

Und selbst bei Wenn-dann-Folgen gibt es keine Zwangsläufigkeit. Wenn du von A nach D gelangen willst, kannst du über C fahren, über B schlendern oder dir auf einem bereichernden Umweg F anschauen. Alles ist möglich. Du musst gar nichts.

„Doch sterben!“, könnten jetzt die Bio-Lehrer einwenden.

„Glaubt, was ihr wollt“, rufe ich zurück. In meiner Welt gibt es keine 100%-Wahrscheinlichkeiten

Und was sagst du?

Das war die Hörprobe zu meinem neuen Buch bzw. Hörbuch.

Hat sie dir gefallen?

Falls ja, freue ich mich, wenn du das Buch kaufst. Ab Mitte August 2017 wird es in drei Formaten erschienen sein. Als E-Book und als Taschenbuch kannst es schon jetzt erstehen.

Und solltest du mir ein paar Sternchen und eine kurze Bewertung auf Amazon hinterlassen, freue ich mich ganz besonders darüber und nehme deine Anregungen sehr ernst.

In der nächsten Folge gibt es wieder Inhalte zum gewohnten Thema der Konflikte.

Im August werde ich ein wenig Urlaub machen. Von daher kann ich noch nicht sagen, wann die nächste Folge erscheint. Ich vermute, das wird Ende August/Anfang September der Fall sein.

Bis dahin wünsche ich dir ganz viel Sonne, viel Erholung und alles Gute.

Mach‘s gut! Und Tschüss!


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